Donnerstag, 26. März 2015

Neustadter Forst und Umweltabteilung besichtigt Projekt Altbach

Zusammen mit Hr Weinheimer (Forst Neustadt), Herr Hünerfauth (Umweltabteilung) sowie dem Jagdpächter (Hr Nett) haben wir heute den südlichen Bereich des Projektgebietes besichtigt. Insgesamt ist die wiederbelebte Gewässerachse ca. 3.5 km lang.

Übersichtskarte des NABU Neustadt/Weinstr.: links oben (dunkelblau) die neu genehmigte Gewässerachse ("Altbach"). Das überschüssige Wasser fließt nördlich des Gewerbegebietes "Altenschemel" in den Erbsengraben (weiße Linie) zurück und kommt daher auch der Wiedervernässungsmaßnahme "Reaktivierung des Ur-Erbsengraben/Erbsenbach/Der Fluß" zugute! "Der Fluß" (sog. Ur-Erbsengraben) zweigt östlich des Gewerbegebietes ab und ist in dieser Karte als dicke hellblaue Linie mitten im Speyerbach-Schwemmfächer zu erkennen (teils schematisierte Darstellung). 

Die Bilanz war aus Sicht der Forstabteilung durchweg positiv! In geeigneten Bereichen wird sogar eine Erweiterung der Maßnahmen angestrebt.

Die Senken bzw. Geländerinnen sind mittlerweile wie gewünscht vernässt, allerdingt hat der Jagdpächter aus verständlichen Gründen darum gebeten, in der Nähe von zwei Hochsitzen einige Holzbohlen über drei Gräben zu legen, damit das Gebiet auch ohne Watstiefel erreichbar bleibt. Diesem Wunsch sind wir noch heute umgehend nachgekommen und haben kräftige Baudielen verlegt. Wir danken allen beteiligten Akteuren für die sehr gute Zusammenarbeit und die Geduld zur Umsetzung unserer Ideen!

Einer von drei vernässten Gräben, die wir mit Bohlen bestückt haben

Von r.n.l.: Peter Scheurer (NABU), Hr Weinheimer (Forst Neustadt), Herr Nett (Jagdpächter), Hr. Hünerfauth (Umweltabteilung Stadt Neustadt) sowie die Praktikantin der Umweltabteilung. Im Hintergrund die reaktivierte alte Bachachse südlich der Jagenlacke, kurz vor der Einmündung in den Erbsengraben. Das Wasser fließt hier unter dem Radweg Neustadt-Speyer durch.
  

Freitag, 20. März 2015

NABU-Baggerfrühstück bei Sonnenfinsternis

Heute war es soweit: die Verbindung zur Wooglache 2 wurde hergestellt, wir sind gespannt, wann die Waldsenke vollgelaufen ist. Den derzeit noch namenlosen Graben, der Wooglache 1+2 mit Wasser versorgt, wollen wir Wooggraben nennen. Er wurde gestern im Rahmen einer Gewässerunterhaltungsmaßnahme leicht nachprofiliert und ein Dreierteam hat alles perfekt mit Rechen geglättet. Der Frühling kann kommen ;-)

Übrigens: eine Baggerschaufel ist ein super Frühstücksbrett! Danke an Peter, der mal wieder für die Top-Verpflegung gesorgt hat! Weil Wolfgang eine SoFi-Brille dabei hatte, konnten wir nebenbei das Ereignis mitverfolgen...

Der reaktivierte Zulauf in die Wooglache 2

Freitag, 13. März 2015

Kompromiss für Wassermanagement in Wooglache 2 gefunden!

Gestern gab es einen guten Kompromiss für die Wasseranbindung einer großen, natürlichen Senke im Haßlocher Mittelwald, die früher eine bedeutende Rolle als Laichgewässer gespielt hat: intern hat sie von uns den Namen Wooglache 2 (WL2) bekommen. Ihre Schwester, Wooglache 1 (WL1), ist schon seit etlichen Wochen erfolgreich an das reaktivierte System "Erbsenbach" ("Ur-.Erbsengraben") angeschlossen.

Beide Waldsenken sind ca. 200 m lang und werden künftig über einen verschließbaren Flansch am Zuleitungsrohr von Januar bis Ende Juni (eventuell auch etwas kürzer) an die Wasserzufuhr des Erbsenbaches angeschlossen. Damit ist garantiert, dass die Gewässer im Sommer austrocknen und dadurch  - wie es sich für ein Top-Amphibienlaichgewässer gehört - weitgehend fischfrei bleiben.
WL1+2 werden über reaktivierte Entwässerungsgräben von Nordwest mit Wasser beschickt, das überschüssige Wasser fließt im Bereich der sog. Rentnerhütte im Haßlocher Mittelwald in den Erbsenbach zurück. Das System konnte deshalb aus wasserrechtlicher Sicht ohne eine Gewässerneuanlage etabliert werden. Die Obere und Untere Naturschutzbehörde haben das Projekt rundum fachlich befürwortet und unterstützt! 
Der NABU hat das Konzept nach eigenen Vermessungsarbeiten (danke mal wieder an Ulrich Fischer! ;-) ausgearbeitet und zusammen mit dem Haßlocher Forst und der Gemeindeverwaltung baulich umgesetzt, u.a. mit Mitteln aus dem NABU-Großprojekt "Lebensader Oberrhein".




Abschlussfoto in der Wooglache 2 am Do, 12.3.2015. Von links nach rechts: Wolfgang Reuther (NABU), Hans-Jürgen Bub (Gemeinde Haßloch), Armin Kupper (Revierförster Haßloch), Peter Scheurer (NABU), Melanie Mangold (NABU, Maßnahmenbetreuerin im Projekt "Lebensader Oberrhein"), Fotograf: Martin Grund (NABU)

Die Umsetzung der Wasseranbindung soll am kommenden Freitag, 20.3., erfolgen. WL2 soll noch mit einem Wasserstandspegel ausgestattet werden, um das künftige Wassermanagement besser dokumentieren zu können. Das Besondere an WL2 ist die total sonnige Südlage, was für ein Amphibienlaichgewässer natürlich perfekt ist!

Mein ganz besonderer Dank geht an den besten Kenner der Haßlocher Amphibienbestände, Thomas Deigentasch! Er war es, der vor ca. 2 Jahren auf die beiden mittlerweile ausgetrockneten Senken hingewiesen hat! Kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns die Senken angesehen haben und schon damals ist uns der letzlich entscheidene alte Verbindungsgraben zwischen WL1+2 aufgefallen. Dass es in enger Zusammenarbeit mit dem Haßlocher Forst (Danke Herr Kupper!) und der Gemeindeverwaltung (Danke Herr Bub!) gelungen ist, diese beiden ehemaligen TOP-Amphibienlaichgewässer wieder zu Leben zu erwecken, ist ein besonderer Glücksfall für das gesamte Projekt "Reaktivierung Erbsenbach" und die Amphibienbestände im Haßloche Wald. Zusammen mit den Lettenlöchern, dem ca. 300 m langen Hufeisenteich wird sich das Gewässer-Ensemble im Haßlocher Mittelwald definitiv zu einem Brennpunkt der Artenvielfalt entwickeln!
Vielleicht sieht es in der Wooglache 1+2 bald so aus: riesige Mengen von Laichballen (wahrscheinlich vom Grasfrosch). Aufgenommen am Do, 12.3.2015 im Bereich der Wasserachse Erbsenbach an einer vollsonnigen Stelle.Über einen Bereich von ca. 4 m haben wir zwischen 50 bis 100 Laichballen gezählt!

Montag, 9. März 2015

Exkursionstermine 2015

Gemeinsame Naturerlebnis-Exkursionen von BUND, GNOR, NABU und

POLLICHIA - Kreis Neustadt an der Weinstraße für das Jahr 2015





Samstag, den 14. März 2015

Exkursion zum NSG „Mußbacher Baggerweiher“ – Schwerpunkt Wasservögel
Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der POLLICHIA, Verein für Naturforschung und Landschaftspflege, geht es zum größten haardtrandnahen Gewässer, dem Mußbacher Baggerweiher. Als Teil des NATURA 2000 - Schutzgebietsnetzes nutzen ihn vor allem Wasservögel wie z.B. diverse Schwimm- und Tauchenten, Gänse, Reiher, Rallen und Taucher alljährlich als Rast- und Überwinterungsrefugium. Entsprechend finden dort seit den 1990er Jahren von September bis April Wasservogelzählungen statt, deren Daten in einen internationalen Zensus zur wissenschaftlichen Verwertung im Sinne des Arten- und Biotopschutzes einfließen. Ergänzend erfahren die Teilnehmer auch Interessantes über Entstehung, Pflege und Entwicklung des Schutzgebiets sowie über die andauernde Problematik des Naherholungsdrucks.
Leitung: V. Platz, K. Hünerfauth, C. Heber, B. Hoos und M. Post
Treffpunkt: 10.00 Uhr, Einfahrt zum DLR, Breitenweg, Ortsteil Mußbach
Dauer: ca. 2 Std., unauffällige Kleidung, Fernglas und Bestimmungsbuch erwünscht !




Samstag, den 28. März 2015

Amphibien und wirbellose Kleintiere in den Tümpeln des Ordenswaldes und der Rehbachwiesen
Exkursion für Kinder ab drei Jahren und ebenso „neugierige“ Jugendliche und Erwachsene zu den
Frosch- und Schwanzlurchen sowie ihren vielgestaltigen kleinen Tümpelfreunden- und feinden…
(z. B. Fische, Schnecken, Würmer, Käfer-, Libellen- und Mückenlarven, Wasserwanzen)
Führung: V. Platz, B. Hoos u.a.
Treffpunkt: 14.00 Uhr, Soldatenweiher ( ca. 600 m östlich des Reitclubs Neustadt am Asphaltweg, der am Nordrand des Ordenswaldes entlang führt )
Dauer: ca. 2 Stunden, je nach Wetter sind Gummistiefel und Sitzmatten anzuraten !



Karfreitag, den 03. April 2015 
Die Amphibien- und Vogelwelt des Pfälzerwaldes im Kaltenbrunner- und Finstertal
Kaltenbrunner- und Finstertal sind nicht nur bei Wanderern, die z.B. zur Hohe-Loog- oder Heller- hütte laufen, beliebt. Sie sind auch Lebensraum zahlreicher Amphibien- und Waldvogel-Arten, die dort dank des Zusammentreffens von Wald, Bach, Weiher und Grünland vorkommen. Bei der Kaltenbrunner-Hütte engagiert sich die NABU-Ortsgruppe Neustadt während der alljährlichen Laichperiode vorbildlich für den Schutz von Erdkröte, Grasfrosch, Feuersalamander u. Co., was wir anschaulich miterleben dürfen. Zudem erwarten uns ein vielstimmiges Vogelkonzert und mit etwas Glück auch seltenere Arten der (Fließ-)Gewässer wie Gebirgsstelze und Eisvogel.
Führung: Ursel Mosebach, V. Platz, C. Heber u. a.
Treffpunkt: 8.00 Uhr, Parkplatz Kaltenbrunner-Hütte (Abfahrt an B 39 zw. NW und Schönthal)
Dauer: ca. 3 Stunden, unauffällige Kleidung und Fernglas erwünscht!




Freitag, den 24. April 2015
Amphibienexkursion zum Laubfrosch im Speyerbach-Schwemmfächer
Ab Ende April lässt sich mit Eintritt der Dunkelheit ein vielstimmiges Froschkonzert am nördlichen Rand des Ordenswalds bei Speyerdorf vernehmen. Darunter ist der Laubfrosch ohne Zweifel die akustisch und zahlenmäßig dominierende Art, die sich in den letzten Jahren in der Region wieder erfreulich gut ausgebreitet hat. Neben dem faszinierenden Klangerlebnis werden wir Interessantes zur Biologie der Art sowie zu den erfolgreichen Arten- und Biotopschutzbemühungen erfahren.
Führung: Fritz Thomas
Treffpunkt: 20.30 Uhr, Parkplatz des Kindergartens der Lebenshilfe Nordumgehung Speyerdorf
Dauer: ca. 1 - 2 Stunden


Sonntag, den 26. April 2015
Vogelexkursion durch die Esthaler Streuobstwiesen-Landschaft
Mitten im Pfälzerwald liegt das kleine idyllische Dorf Esthal, das noch erfreulich viele Grünland-flächen mit Streuobstwiesen und Weiden vorweisen kann. Dies trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt bei und lässt uns auch auf seltenere Vogelarten wie z.B. Gartenrotschwanz und Wendehals hoffen.
Führung: C. Heber, B. Hoos, C. Bussen
Treffpunkt: 6.30 Uhr, Mitfahrerparkplatz gegenüber Restaurant „Zur Kapelle“, Talstraße 241,
B 39 zw. Neustadt und Schönthal oder 7.00 Uhr, Parkplatz am Kloster Esthal
Dauer: ca. 2 - 3 Stunden, unauffällige Kleidung und Fernglas erwünscht!


Freitag, den 22. Mai 2015
Exkursion durch die Weinbergflur entlang von Hitschbach u. Flutgraben bei Diedesfeld
In der Weinbergflur zwischen Diedesfeld u. Maikammer befinden sich einige Gehölz-, Grünland- und Feuchtbiotope, die als Ausgleichsflächen i. R. der Flurbereinigung oder von Straßenbaumaßnahmen angelegt wurden. Sie beherbergen eine Vielzahl von Arten, die u. a. eine Offenhaltung bzw. gezielte Pflege der Flächen benötigen (z.B. Wechselkröte, Teichmolch, Heidelerche, Schwarzkehlchen, Zaunammer). Lassen wir uns überraschen !
Führung: V. Platz, M. Post, C. Bussen
Treffpunkt: 18.00 Uhr, Parkplatz, Ortsausgang Diedesfeld - Süd bei Vinothek Isler
Dauer: ca. 2 – 3 Stunden


Sonntag (Pfingsten), den 24. Mai 2015
Exkursion durch die Schleitgrabenniederung südöstlich Meckenheim – Schwerpunkt Vogelwelt
Entlang des Schleitgrabens zwischen Böhl und Meckenheim treffen wir inmitten der intensiv bewirtschafteten Feldflur auf eine abwechslungsreiche Landschaft mit Streuobstwiesen, Schilfröhricht, Gebüschen, kleinen Wäldchen und Walnussbäumen. Hier können wir z.B. Gartenrotschwanz, Gartenbaumläufer, Rebhuhn, Teichrohrsänger und Feldhase beobachten.
Führung: Rainer Rausch, Helmut Schiessl
Treffpunkt: 7.00 Uhr, hohe Pappel an Böhler Straße (L 528), 500m vom Ortsende Meckenheim
Dauer: ca. 2 - 3 Stunden




Donnerstag (Fronleichnam), den 04. Juni 2015
Vogelexkursion rund um den Essigberg bei Neustadt-Speyerdorf
Das Gebiet zwischen Ordenswald und Speyerdorf weist diverse Biotoptypen (Waldrand u. angrenzende Feldflur mit Gehölzen, Äckern, Wiesen und Weiden, Gräben u. Tümpeln) und somit
seit Langem eine hohe Artenvielfalt auf. Bei gutem Wetter können wir uns auf mehr als 40 Arten freuen. Darunter z.B. Gold- und Grauammer, Kuckuck, Neuntöter, Pirol, Schwarzkehlchen und Wendehals.
Führung: C. Heber, V. Platz, C. Bussen u.a.
Treffpunkt: 5.00 Uhr, Parkplatz des Kindergartens der Lebenshilfe Nordumgehung Speyerdorf
Dauer: ca. 2 - 3 Stunden


Freitag, den 26. Juni 2015
Abendexkursion im Haßlocher Mittelwald zu Kammmolch, Laubfrosch und Ziegenmelker: Naturvielfalt von nass bis trocken
Wir sind unterwegs im abendlichen Speyerbach-Schwemmfächer. Zuerst besuchen wir einen reaktivierten Bachlauf mit seinen angeschlossenen Waldsenken und Altarmen, diese Gebiete waren bis vor Kurzem von Austrocknung bedroht. Im Rahmen des NABU-Projekts „Lebensader Oberrhein“ haben u.a. Kammmolch, Bergmolch und Laubfrosch jetzt wieder eine Zukunft! Und vorzugsweise im Bereich von trockenen, warmen eiszeitlichen Flugsandfeldern lebt hier in einer bemerkenswerten Anzahl der Ziegenmelker. In lauen Sommernächten ist es ein unvergessliches Erlebnis, den auffälligen Flug, das Flügelklatschen und den schnarrenden Gesang zu bewundern. Der Haßlocher Mittelwald bietet extrem unterschiedliche Lebensräume von nass bis trocken: das ist das Leitthema des Abends. Tausende Glühwürmchen entführen uns bei passendem Wetter auf dem nächtlichen Heimweg in einen blitzenden und duftenden Zauberwald.
Führung: Dieter Hoffmann, Thomas Deigentasch, Martin Grund
Treffpunkt: 19.45 Uhr, Waldparkplatz 200 m nördlich von der Fronmühle (zwischen Haßloch und Geinsheim)
Dauer: ca. 3 Stunden


Sonntag, den 05. Juli 2015
Libellenexkursion durch das FFH-Gebiet „Hörstengrabenniederung“
Die ökologische Aufwertung der teils intensiv genutzten Kulturlandschaft am Hörstengraben im Zuge der Flurbereinigung Geinsheim-B39 und der Wasserrahmenrichtlinie wurde 2010 abgeschlossen. Vor allem die Flora und Fauna der Feuchtbiotope konnte davon erfreulich profitieren. Darunter auch eine Vielfalt von Libellen, die wir gemeinsam entdecken wollen.
Führung: Erich Baier, Michael Post
Treffpunkt: 14.00 Uhr, Parkplatz am Haßlocher Wasserwerk (Südost-Ecke Benzenloch-Wald),
Einfahrt an B 39 zw. Neustadt-Lachen und Geinsheim
Dauer: ca. 2 Stunden (bei Dauerregen fällt die Exkursion aus !!)


Samstag, den 25. Juli 2015
Wanderung zur Gottesanbeterin und zur Steppensattelschrecke an der Wolfsburg
Seit seiner Freistellung in den 1990er Jahren wird der Berghang unterhalb der Wolfsburg durch Beweidungsmaßnahmen offengehalten. Neben einer besseren Sicht vom Tal auf die Burganlage dient dies vor allem der Förderung Wärme liebender Arten von Flora und Fauna. Dazu zählen auch seltene Insektenarten wie die Gottesanbeterin und die Steppensattelschrecke, die sich im Rahmen des Klimawandels am Haardtrand zunehmend in Ausbreitung befinden.

Führung: Klaus Hünerfauth und Oliver Röller
Treffpunkt: 14.00 Uhr, Eingang zum Schloßweg, Sauterstraße (gegenüber Schöntalschule)
Dauer: ca. 2 - 3 Stunden



Für alle Exkursionen ist wetterfeste(s) Kleidung und Schuhwerk erforderlich. Fernglas, Lupenglas, Photoapparat und Bestimmungsbücher dürfen gerne mitgebracht werden.

Sonntag, 8. März 2015

Wasserfeder für Schlammpeitzger

Text: Nicole Hofmeister-Mielke

Am Samstag, den 8. November 2014, waren wir im 5+2 Team unterwegs, um Wasserfedern zu versetzen. Die Wasserfeder (Hottonia palustris, Familie: Primulaceae, Schlüsselblumengewächse) ist eine Rote Liste Art in Deutschland, die als eigentliche Wasserpflanze auch trockenfallen kann und somit perfekt zum Geinsheimer Projekt passt.
Dank einer Sondergenehmigung der SGD Süd war es uns möglich, die Pflanzen an einem Standort nördlich von Lachen-Speyerdorf zu entnehmen und im Projektgebiet zwischen Geinsheim und Haßloch wieder an geeigneten Stellen auszubringen (Geinsheimer Grabensystem und der reaktivierte Ur-Erbsengraben an sonnigen Stellen mit sehr geringer Strömungsgeschwindigkeit bzw. mit stagnierendem Wasser).

Hier sollen zukünftig Schlammpeitzger angesiedelt werden, eine ebenfalls auf der Roten Liste als stark gefährdet gekennzeichnete Kleinfischart. Der Schlammpeitzger bevorzugt stehende oder langsam fließende, verkrautete Gewässer mit schlammigem Boden, in dem er auch bei Austrocknung des Gewässers überleben kann.

Mit der Ansiedlung der Wasserfeder ist somit ein großer Schritt getan, um dem Schlammpeitzger einen neuen Lebensraum zu bieten.

Selbst die kleinen NABU-Nachwuchskräfte konnten bei dieser Aktion kräftig mit anpacken. Jetzt sind wir alle sehr gespannt, auf die wunderschöne Blüte der Wasserfeder, die wir hoffentlich ab Mai beobachten können. Wir werden die Maßnahme im Auftrag der Genehmigungsbehörde dokumentieren! 
Wasserfeder in einem fast ausgetrockneten Altmäander


Hier ist die Wasserfeder zu Hause: ca. von Januar bis Ende Juni ist hier alles überschwemmt!





Neuer Lebensraum der Wasserfeder, hier im sog. Ur-Erbsengraben: sie hat schon dichte Bestände gebildet!



Meilenstein Hausgraben: Stahlschwelle eingebaut!

Was lange währt...: nach einem durch die Stadt Neustadt genehmigten dreijährigem Probebetrieb mit Monitoring haben die GNOR und der NABU Neustadt/Weinstr. kurz vor Weihnachten 2014 die wasserrechtliche Dauergenehmigung zum jährlichen Aufstau des Hausgrabens zwischen Januar und Ende Juni erhalten. Der Probebetrieb und die Dauergenehmigung wurde fachlich eng mit der SGD Süd abgestimmt, vielen Dank für die sehr gute Zusammenarbeit und die ausgezeichnete Unterstützung! Aus Naturschutzsicht handelt es sich mit großem Abstand um die bedeutendste Staumaßnahme auf Neustadter Gemarkung, sie wurde in den vergangenen Jahren auch sehr eng mit den Interessen und Bedürfnissen des Golfclubs abgestimmt!

Gestern haben wir zu viert (2x GNOR und 2x NABU ;-) die zentrale Maßnahme umgesetzt: eine ca. 80 kg schwere, feuerverzinkte Metallschwelle wurde erfolgreich millimetergenau eingebaut. Die zwei Meter breite Schwelle wurde dabei fast 50 cm tief in den Boden eingeschlagen, sie ist zusätzlich mit zwei 80 cm langen Metallstäben gesichert!

Die offene Metallschwelle definiert das oberste genehmigte Stauziel, das vor allem im Hinblick auf die Interessen des Golfclub Pfalz e.V. vereinbart wurde. Das Wasser fließt jetzt bis Ende Juni in die Großlache und stabilisiert im sog. Stiftungsgelände die Wasserführung. Auch werden Erlenbruchwaldbereiche entlang des Hausgrabens optimal mit Wasser versorgt!

Der korrekte Betrieb der "wasserbaulichen Anlage" (so heißt das im Behördendeutsch) wird unter anderem durch zwei Pegel überwacht: im Bereich der Brücke B39 und im Graben an der Spielbahn Nr. 11 (Golfclub Pfalz e.V.). 


Der "graue Balken"ist die millimetergenau eingebaute Metallschwelle im Bereich der Hausgrabenmündung. Im Hintergrund fließt das Wasser aus dem Hausgraben in den Kropsbach. Im Probebetrieb befanden sich hier zwei PE-Rohre DN300, sie wurden durch den offenen Abfluss und die Stahlschwelle ersetzt.

Sonntag, 1. März 2015

Grabenreaktivierung im Haßlocher Mittelwald: Anbindung Wooglache (Zeitungsartikel Rheinpfalz)

Artikel vom 18.10.2014




Artikel vom 10.02.2015

Vorarbeiten zur Reaktivierung des Nellenbach ("Woogwiesgraben", Teilprojekt in Geinsheim)

Gestern haben wir in einem 7er-Team drei Stunden eine alte Grabenverbindung für die Wasserbeschickung vorbereitet. Hier soll 2015 in Zusammenarbeit mit dem Golfclub Pfalz e.V. wieder eine historische Verbindung mit dem sog. Woogwiesgraben (Fortsetzung des Hörstengrabens, der aus Lachen kommt) hergestellt werden. Zwar mußten wir für die vorgesehenen Baggerarbeiten dazu in einem begrenzten Abschnitt mit Genehmigung durch die Neustadter Naturschutzabteilung Gehölze zurück schneiden, aber wir haben mit dem Schnittgut an etlichen Stellen die vorhandenen Hecken stark verdichtet, sodass Sie als Brutplatz für die entsprechenden Vogelarten aufgewertet werden (weil sie eine viel besserer Deckung bieten). Der Rest wurde auf zwei Einzelhaufen gehäckselt, sodass hier eventuell sogar die imposanten Hirschkäfer ihre Eier ablegen werden.

Übersichtsplan der geplanten Reaktivierung der alten Bachachse (Plangenehmigungsverfahren läuft derzeit)

Links vom Weg ist die ehemalige Grabenparzelle als Vertiefung zu erkennen (dort wo gerade der Helfer mit dem roten Pullover steht...)

Wooglache 2, Haßlocher Mittelwald

Nach unserem Ortstermin am vergangenen Donnerstag mit dem Haßlocher Forst und der Gemeindeverwaltung haben wir wie vereinbart in der Wooglache 2 zwei Höhenbolzen eingemessen. Sie verdeutlichen die Wasserspiegellage in dieser ca. 200 m langen Waldsenke, die sich einstellen würde, wenn vom reaktivierten Graben nördlich der Wooglache Wasser eingeleitet würde.
Wooglache 2 war früher ein herausragendes Amphibienlaichgewässer, ist aber durch den dramatisch gesunkenen Grundwasserspiegel in diesem Waldbereich nahezu ausgetrocknet und damit als Laichgewässer wertlos. Damals war hier sogar noch der Moorfrosch zahlreich vertreten (Auskunft von Thomas Deigentasch, BUND. Er hat auch die entscheidenen Hinweise auf die ehemalige Bedeutung dieser Waldsenke gegeben!).

Wir hoffen, dass für diesen ehemals sehr bedeutenden TOP-Amphibienlebensraum eine für alle Seiten gute Lösung gefunden werden kann!

In den tiefsten Stellen der Wooglache 2 haben sich über Winter kleine Pfützen gebildet. Der nördlich vorbei ziehende Graben wurde durch unsere Idee und Initiative reaktiviert, indem er regulierbar an den Ur-Erbsengraben angebunden wurde. Durch ihn könnte man die Wooglache 2 zuverlässig bis Ende Juni mit Wasser versorgen! 

Der vom NABU gesetzte Höhenbolzen in der Wooglache 2