Dienstag, 24. August 2010

2. BAT-NIGHT (Nacht der Fledermäuse) in Folge am Soldatenweiher im Ordenswald

Wir Neustadter erlebten - wie unzählige Gruppen in ganz Deutschland - einen besonderen Abend in der Natur, um heimische Fledermäuse zu beobachten und einige der 23 bei uns lebenden Fledermausarten hören und erleben zu können.

Wir trafen uns am Parkplatz beim Reitklub und mussten zunächst nochmals in unsere Autos flüchten, um einen starken Regenschauer über uns ergehen zu lassen. Dann marschierten wir im Lichte der Dunkelheit los - Richtung Soldatenweiher.

Zwei NAJUler, Inga und Marcel hatten die Exkursion - wie bereits am vergangenen Donnerstag - für uns Neugierige vorbereitet. Mit Detektoren ausgestattet, die man bei der Landeszentrale in Mainz entleihen kann, machten wir uns auf den Weg, um Fledermäuse zu orten.

Am Weiher gab es eine kurze Einführung und interessante Informationen über diese Säugetierart, die Einzige, die fliegen kann. Hier einige Inhalte: Fledermäuse sind nahe mit dem Bodenbewohner Igel verwandt. Sie lieben warmes Klima, was wir in Neustadt garantiert vorweisen können. In einer einzigen Nacht können Fledermäuse bis zu 4000 Flug-Insekten fangen - aber auch Bodeninsekten in der Dunkelheit identifizieren.
Wie aber können sie diese orten? Sie benutzen dazu eine - für uns Menschen nicht hörbare - Ultraschallfrequenz, die sie aussenden, um dann auf die Reflektion der Ultraschallwellen zu reagieren. Die Ultraschall-Rufe konnten wir bei ca. 40 Kilohertz per Detektor gut hören.

Fledermäuse nutzen zur Ortung der Fressobjekte ihre großen Schalltrichter-Ohren, die selbst noch geringste Echolaute wahrnehmen. Wir konnten das schnelle Jagen der Fledermäuse sehr gut über unseren Köpfen beobachten und waren fasziniert von deren Wendigkeit und Schnelligkeit, mit der sie über uns hinwegfegten.

"Wie schwer sind die Jungen der Fledermäuse", war eine der Fragen unserer Exkursionsleiter?

Nachdem wir schätzen durften - und dabei gar nicht so daneben lagen (5 g wurde richtig geraten) - machte uns Inga das Gewicht anhand zweier Gummibärchen praktisch deutlich.

Neben der Faszination "Fledermäuse beobachten" entdeckten wir in dieser Nacht noch einige andere Tiere, im Weiher lebend: den eingeführten amerikanischen Krebs, der unsere heimischen Krebse bereits vernichtet hat. Außerdem kleine Fischchen, Libellen und sonstiges Getier.

Carolin, unser einziges Nesthäkchen, das an der Exkursion teilnahm, war sichtlich beeindruckt von dem Erlebten. Ich bin sicher, dies wird ihr nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Es gibt also keinen Grund, Angst oder Abscheu diesen posierlichen Tierchen gegenüber zu haben. Wir sind weder von Vampiren angefallen noch von diesen ausgesaugt worden!

Erfüllt und zufrieden traten wir dann gegen 21:30 Uhr den Heimweg an - mit neuen Erlebnissen und Eindrücken im Gepäck!

Danke Inga und Marcel für Eure kompetente Begleitung. Toll, dass es so passionierte Jugendliche - wie ihr beiden es seid - gibt, die sich die Feinheiten und Schönheiten der Natur zu eigen machen, sich informieren und auf diesem Gebiet stark ehrenamtlich engagieren. Damit sorgt ihr für den Erhalt, die Sensibilisierung und die Achtung vor den Einmaligkeiten der Naturwunder und setzt euch liebevoll dafür ein. Schön! Habt Dank!

Sonntag, 22. August 2010

Piratentag am Speyerbach

Das 3. Jahr in Folge bietet der NABU-NW während der Ferienhits einen Aktionstag an. Auch dieses Jahr ist der Speyerbach unser Ziel: wir werden als Piraten den Bach erobern!
Inga, Janina , Ajana + noch 'ne Freundin, Thomas und Ursel werden aus den Unbedarften richtige Piraten und Piratinnen machen.

Klickbild: Die Entscheidung - "Werd ich PiratIn oder nicht?". Ohne Zitrone keine Chance !!! Erleichterung..., alle haben bestanden.Die Mannschaft ist vollzählig !!

Natürlich müssen wir erst mal aus den Zivilklamotten, rein in den Piratenalltag. Ohne Piratentuch kann man überhaupt gar kein/e Pirat/in sein !!!

Eifrig sind alle dabei. Es entstehen super schöne Piratentücher, die uns außerdem die Namen verraten. Echt praktisch !!!!

Piratin Inga hat den Zweikampf gewonnen, die Siegespose wurde auf den Punkt im Bild eingefangen. Der Jubel gehört Ihr!! Marco ist begeistert.

Noel kämpft gegen Strömung, Wellen, Kälte..., aber - er verliert. Auch das kommt vor. Gut dass wir eine Mannschaft sind, da wird keiner allein gelassen. Die Rettung war perfekt organisiert.


Unsere Piraten im Einsatz. Boote, Paddel, Wasser und Kameraden!! Kann das Piratenleben soooooooooo schöön sein?? Ja, Ja und nochmals JA !!!!


Ok, die Retter stehen schon in Position. Egal was oder wer ankommt, alles wird an Land gezogen, ob Matratze, Mannschaftsmitglied oder Schiffsutensilien. Die Jungs retten alles und jeden, auf die ist Verlass!!!


Unsere Piratinnen ! Dank der mutigen Sarah konnte das Schiff den Rückweg antreten. Ohne Ihren Einsatz wäre das Boot wahrscheinlich in Dudenhofen gestrandet !


Marco feilt an seinem Amulett. Konzentriert und eifrig .


Auch die restliche Mannschaft war eifrig bei der Sache. Manch einer konnte gar nicht genug bekommen. Stolz trugen alle ihr selbst gefeiltes Amulett um den Hals.

Wir hatten auch dieses Jahr eine tolle Mannschaft, mit viel Teamgeist, Begeisterung , Einsatz und viiiiiiieeeeeeeeelllllllll Freude. Es hat uns (Thomas, Inga, Janina und Ursel) ganz arg viel Spaß gemacht. Ich bedanke mich ganz herzlich auch bei Inga und Janina für Ihren Einsatz !! Den Kindern hat auch die Gewässerbestimmung mit Inga super gut gefallen, und jeder weiß jetzt, dass eine Rotfeder kein Hahn ist , ein Clownfisch ganz schön bunt ist, und ein Kofferfisch ziemlich hart ist(Dank Janina + Inga!!). Thomas ein dickes Dankeschön für das Mittagesssen, für die Boote , die aufgepumpt werden mußten, und für die ganze andere Plackerei. Ohne Dich wären wir aufgeschmissen gewesen .

Mal sehen, was uns nächstes Jahr einfällt


Ursel Mosebach

Montag, 16. August 2010

Grüne Flussjungfer am Speyerbach

Bei der feuchtfröhlichen Montage einer Pegellatte an der Frohnmühle - Martin Grund wieder bis zur Brust im Wasser stehend, diesmal aber bei akzeptabler Temperatur - hat uns eine Libelle der Rote-Liste-Art Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia) fasziniert, die die ganze Zeit auf einem Holzpfahl im Speyerbach saß, ohne sich durch uns stören zu lassen.


















































Samstag, 14. August 2010

Naturkundliche Führung durchs Bioland-Weingut Seiler in Weyher


Am Donnerstag, den 12. August folgten wir vom NABU Neustadt - zusammen mit anderen NABUlern - einer Einladung zum Bioland-Weingut Ludwig Seiler auf seinen Hof: Geplant war eine Führung durch die anliegenden Weinberge bei Weyher mit ökologischem Weinanbau .



Pelzbienen-Ölkäfer

Auch ein Journalist der Rheinpfalz war zugegen, der eine Reihe über besonders interessante Bio-Höfe der Region veröffentlichen wird.

Mit spannender Erwartung trafen wir abends auf dem Hof ein, wurden in freundlicher Atmosphäre begrüßt und in die Besonderheiten des Biolandbaus eingewiesen. Herr Seiler hatte sich sehr professionell und passioniert auf unseren Besuch vorbereitet: zunächst besichtigten wir ein 100 Jahre altes anliegendes Gemäuer und bekamen dabei eine Besonderheit präsentiert: Herr Seiler zeigte uns ein Exemplar des absolut seltenen "Pelzbienen-Ölkäfers", der in Mauerfugen im weichen Mörtel lebt und sich von den Larven der Wildbiene ernährt. Das schmucke Tierchen wurde per Pinzette aus den Mauerritzen gefischt und uns zur Ansicht vorgeführt. Wir waren sehr angetan, diese Rarität begutachten zu dürfen!

Hier einige interessante Informationen über den Käfer: er legt bis zu 1000 Eier, lässt sich im Flug von den Wildbienen mittragen und enthält ein Gift, welches früher als Potenzmittel verwendet wurde. Er ist seit 1950 in unseren Breiten wieder bekannt und galt als ausgestorben


Es folgte eine weitere Spezialität: Herr Seiler zeigte uns den Großen Rosenkäfer (Protaetia aeruginosa), auch Großer Goldkäfer genannt, der äußerst selten ist (in Deutschland Rote Liste 1-Art = "Vom Aussterben bedroht"). Des weiteren eine Gruppe Lehm-Amphoren der eingewanderten neuen Art Sceliphron curvatum, die mit Spinnen als Futtervorrat gefüllt waren.

Anschließend marschierten wir gen Bio-Weinberg und passierten auf dem Weg dorthin die Staude einer Kermesbeere, deren Frucht eingige von uns vorsichtig testeten: zunächst süßlich im Geschmack - und sehr speziell im Nachgeschmack.

Herr Seilers Bio-Weinberg beeindruckte uns durch die vielen Bienen-/ Insektenhotels, die dort befestigt sind. Wir wurden mit reichlich interessanten Informationen über den Weinanbau und die natürlichen Bepflanzungen der Reihen ausgestattet.

Hier einige interessante Inhalte:
Die Bienenhotels bestehen aus Robinienholz, das Bodenpflegesystem wird selbstverständlich ohne Zusatzdüngung bearbeitet - auf folgende Weise: Jede 2. Gasse wird - zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit - nach der Ernte mit Winterroggen, Wicken, Senf, Buchweizen und weiteren Pflänzchen bis ca. Mitte Mai begrünt und danach gewalzt, damit zur Beschattung des Bodens eine Mulchdecke - wie ein Teppich - entsteht.

Herr Seiler verwendet selbstverständlich keine Unkrautvernichtungsmittel/Herbizide, sondern beispielsweise Gesteinsmehl/Tonerde zur Verhinderung des Mehltaus.

Mit leidenschaftlicher Begeisterung führte er uns dann direkt mitten in seinen Weinberg, um uns eine seltene Pflanzenart der Roten Liste zu zeigen: die Ackerringelblume.

Zum Abschluss der einzigartigen Führung folgten wir Herrn Seiler zu einem romantisch gelegenen Plätzchen im reizenden Modenbachtal, wo er seine zwei Esel weiden lässt.

Zur Info: mit seinen Eseln kann man wunderbare Tages-Wanderungen samt Gepäck durchführen.

Wenden Sie sich gerne an diesen beeindruckenden Biowinzer und erleben Sie neue Welten.

Link: www.weingut-seiler.de

Wie viele Gummibärchen wiegt eine Fledermaus und warum kann sie mit ihren Ohren sehen?

Diese und viele weitere Fragen klärt die Naturschutzjugend (NAJU) Neustadt auf dem Fledermauserlebnisabend am 23. August. Es gibt einen kleinen Vortrag, Spiele und ausgerüstet mit Detektoren werden wir einige Fledermäuse zu Gesicht und zu hören bekommen. Eingeladen sind Kinder mit ihren Eltern, die Veranstaltung ist kostenlos. Treffpunkt ist der Parkplatz hinter der Reithalle am Ordenswald/Soldatenweiher.
Los geht's um 20Uhr.

Mittwoch, 11. August 2010

Sandsteinmauer repariert

Tolle Aktion am Samstag, den 7. August 2010: Reparatur einer Sandstein-Trockenmauer in der Nähe der Dr.-Siebenpfeiffer-Str.

Zu fünft starteten wir um 9 Uhr morgens bei strahlendem Sonnenschein unser Projekt. Nachdem wir dieses bereits einmal wegen übermäßiger Hitze verschieben mussten, war uns heute das Wetter hold. Zunächst demontierten wir die Steinreste, die sich gelöst und verschoben hatten.


Klickbild: die schadhafte Stelle vor Beginn der Arbeit. Die Mauer ist an dieser Stelle ca. 1,70 Meter hoch.


Klickbild: "So wird's gemacht" (hier wird ein bisschen Chef gespielt! ;-)

Wir sammelten alle Einzelteile, sowohl die großen Brocken, als auch kleinere Sandsteinchen, befreiten die Mauer von störendem Erdreich, begradigten alles, um anschließend in akribischer Kleinarbeit die schöne, alte Mauer wieder aufzubauen.




Klickbilder: die schadhafte Stelle wird Stück für Stück systematisch zurück gebaut, die Materialien (Sandsteinquader, Erde und kleine Bruchsteine) werden separat gelagert.


Klickbild: alles Störende ist entfernt, der Wiederaufbau kann beginnen!


Dies gestaltete sich wie ein großes Puzzlewerk: Stein um Stein wurde liebevoll wieder eingefügt und die Rückseite mit kleinen Sandsteinbruchstücken verfüllt, bis ein schönes neues Gesamtwerk entstanden war.

Klickbild: passt dieser Stein?


Klickbild: so macht die Arbeit besonders viel Spass! ;-)

Am Ende des Tages waren wir mit unserer schweißtreibenden Arbeit sehr zufrieden und freuten uns am Ergebnis: wir hatten als NABUler zur Erhaltung eines alten Kulturgutes der Pfalz beigetragen! Vielen Dank auch an den Besitzer des Grundstücks, der unserer Aktion zugestimmt und uns unterstützt hat!


Klickbild: Fertig!

Nun haben auch die vielen Eidechsen wieder mehr Lebensraum und Spalten an dieser Mauer, finden wieder reichlich Unterschlupf und Plätzchen, um sich zu sonnen. Sie bietet einen wertvollen Lebensraum für verschiedene wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten, neben den "klassischen" Eidechsen u.a. auch für Wildbienen und Laufkäfer. Die Aktion im Grünen hat uns allen viel Spaß gemacht und Muskeln und Knochen spüren lassen ;-)

Das Arbeitsteam: Claudia, Ulrich, Martin, Thore und Florian
Bilder: Ulrich Fischer

Vielen Dank an die Helfer!